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Kaufberater Isolationsjacke

Daune oder Kunstfaser?

Wer bei Kälte nicht frieren will, braucht ein dickes Fell — oder eine isolierende Jacke, welche die produzierte Wärme körpernah «festhält». Doch wie warm sollte sie sein? Und welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Isolationsmaterialien?

Wenn es um den Schutz vor Kälte geht, ist uns die Tierwelt deutlich überlegen: Tiere, die ständig in kühlen oder kalten Verhältnissen leben, haben im Laufe der Evolution sinnvolle Anpassungen entwickelt, die uns Menschen schlichtweg fehlen. Also ahmen wir sie nach, so gut es uns gelingt. Mit dem Ziel: Möglichst wenig der produzierten Körperwärme an die Umgebung zu verlieren.

Der Eisbär friert nicht

Eisbären beispielsweise haben daher ein sehr dichtes Fell, bei dem die einzelnen Haare überdies leicht gekräuselt sind und so Luft sehr gut einschliessen. Da Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, ist der Kälteschutz perfekt. Eine dicke Winterjacke oder eben auch leichtere Isolationsjacken nutzen quasi dieses Prinzip: Eine lufteinschliessende Füllung wird zwischen dichtere Aussenstoffe gepackt. Das Obermaterial schützt je nach Imprägnierung vor Wind und Nässe und verhindert den Austausch der erwärmten Luft mit der kalten Umgebungsluft. Manche Stoffe reflektieren die Körperwärme zusätzlich nach innen.

Die richtige Isolierung macht‘s

Typische Isolationsfüllungen sind Daune, Wolle oder Kunstfaser. Daune ist nicht nur sehr leicht, sondern wärmt auch hervorragend. Das liegt an ihrer dreidimensionalen Struktur: Anders als eine Feder besitzt eine Daune keinen Kiel, stattdessen verästeln sich von ihrem Kern aus rund zwei Millionen feinste Federäste je Daune. Diese greifen ineinander und bilden kleine Luftkammern.

Daune: Hoher Isolationswert, sehr gutes Packmass

Im Verhältnis zum Gewicht, schliessen Daunenjacken eine grosse Mengen Luft ein. Je mehr, desto grösser ihre Bauschkraft, die in cuin angegeben wird. Daune ist zudem gut komprimierbar und sehr elastisch. Nach dem Zusammenpacken erreichen Daunenjacken schnell wieder ihre ursprüngliche Form. Einen Nachteil hat das Material allerdings: Wird Daune nass, fällt sie in sich zusammen, verklumpt und verliert so ihre wärmende Funktion. Zudem trocknet sie nur sehr langsam.

Wolle hält warm und trocken

Wolle hat ebenfalls hohe Isolationswerte und kann überdies viel Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen. Ein weiterer Vorteil: Wolle wirkt antibakteriell und verhindert so die Geruchsbildung selbst bei schweisstreibenden Aktivitäten. Sie ist jedoch etwas schwerer und weniger gut komprimierbar. Wie auch bei Daune, sollte hier auf eine ethisch korrekte Gewinnung geachtet werden. Sie wird durch Labels wie den «Responsible Down Standard» oder «Responsible Wool Standard» nachgewiesen.

Kunstfasern imitieren die Natur

Immer mehr Hersteller versuchen, den Aufbau von Daune mit synthetischen Materialien zu imitieren. Heraus kommen Füllungen, die ebenfalls gut isolieren, leicht und komprimierbar sind, aber dennoch im nassen Zustand wärmen und schnell trocknen. Das macht sie besonders pflegeleicht: Bei 30 Grad in die Waschmaschine, aufschütteln, trocknen — fertig. Doch wie funktioniert die Isolierung? Bei Kunstfaserjacken mit dem Isolationsmaterial «PrimaLoft» beispielsweise sind feinste Polyesterfasern über Kontaktpunkte miteinander verbunden und bilden so ein Fasergespinst mit vielen kleinen Luftkammern. Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz von synthetischen Hohlfasern.

Die Aktivität entscheidet

Wie warm die Isolationsjacke sein sollte hängt nicht nur von der Aussentemperatur, sondern auch von den ausgeübten Aktivitäten ab. In bewegungsarmen Pausen wird eine deutlich wärmere Jacke benötigt als bei schnellen Aufstiegen oder Läufen. Gerne beraten wir dich bei INTERSPORT persönlich!

Layer- bzw. Schichtenprinzip

Egal ob Daune oder Kunstfaser, mit einem guten Layer- bzw. Schichtenprinzip (auch Zwiebelprinzip) kannst du dich ideal auf die Temperaturen und Witterungsbedingungen anpassen. Wichtig ist dabei ein enganliegender und funktioneller Baselayer, welcher Schweiss schnell nach aussen trägt und dich so trocken hält. Die Midlayer Schicht sorgt für die nötige Wärme. Hier kannst du auf Wolle oder Kunstfasern zurückgreifen. Wichtig ist auch hier, dass Feuchtigkeit weiter nach aussen transportiert wird. Als Aussenschicht dient eine Art Schutzschicht Outer Layer. Diese Schicht hält Wind und Regen vom Körper fern und schützen dich so vor Nässe und Unterkühlung. Diese Schicht sollte atmungsaktiv, gleichzeitig aber wasser- und windfest sein. Eine gute Oudoorjacke hilft dir Feuchtigkeit von innen abzutransportieren, ohne solche von aussen eindringen zu lassen.

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