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Dem Himmel entgegen

Sagenhafte 1161 Dreitausender hat die Schweiz. Die meisten erfordern reichlich Kondition und natürlich eine der Höhe entsprechende Trittsicherheit. Für viele der Gipfel ist Gletscher- und Klettersteigerfahrung nötig. Aber es gibt eben auch die «leichten» Dreitausender, die Wanderer (und Wanderhunde) gut erreichen können.

Eine Schönheit im Wallis

Die Bella Tola liegt in den Walliser Alpen, zwischen dem Val d'Anniviers und dem Turtmanntal. Und «bella» ist der Gipfel tatsächlich: mit 3025 m ü. M. gehört die Bella Tola zu den flacheren Dreitausendern der Alpen, die Rundumsicht ins Zentralwallis ist aber eben eines: unbeschreiblich schön.

Der Aufstieg von Oberems auf die Bella Tola dauert ungefähr 5,5 Stunden, aber Achtung, runter musst du auch wieder! Bequemer gehts von der anderen Seite aus. Mit der Standseilbahn St. Luc-Tignousa ab Vissoie (CHF 20.– Hin- und Retour) sparen Wanderer sich die ersten 500 Höhenmeter des Aufstiegs. Meine Empfehlung: im mittelalterlichen Dorfkern von Vissoie gleich am Dorfplatz befindet sich eine kleine Bäckerei, dort kannst du dir ein leckeres Brot oder Gebäck für die Brotzeit am Gipfel mitnehmen.

Abwechslungsreicher Aufstieg

Los geht die eigentliche Wanderung dann an der Bergstation Tignousa. Von hier führt der Wanderweg innerhalb von dreissig Minuten bis zur Cabane Bella Tola. An der Hütte folgt der Weg dann den Schildern rechts über eine breite Forststrasse. Kurz danach wirds auch für alle Wanderhunde spannend: der schmalere Wanderweg beschreibt einen weiten Bogen quer durchs Zuhause der Murmeltiere. Wasserratten können die Füsse in einem winzigen See abkühlen, bevor es weiter hinaufgeht. Es folgt ein kurzer, steiler Anstieg – im Winter verläuft hier die Skipiste – dann zweigt der Weg zum Gipfel links ab und schliesslich in Kehren über grosse Felsblöcke bis hinauf auf den Gipfel. Mit etwas Glück zeigen sich hier oben nicht nur Dent Blanche und Grand Combin, sondern auch der Mont Blanc und die Berner Alpen.

Unbedingt einplanen: Aufstieg zum Rothorn

Bevor es an den Abstieg geht – dabei bietet sich eine Einkehr in der Cabane Bella Tola für Schokoladen- und Apfelkuchen an – lohnt der halbstündige Abstecher zum Rothorn. Mit 2998 m zwar kein «echter» Dreitausender, aber dennoch ein weiterer lohnenswerter Gipfel fürs Gipfelbuch. Ganz bequem dürfen müde Wanderer dann die Standseilbahn zurück ins Tal nehmen. Mit knapp 5 Stunden ist die Route zur Bella Tola sogar für Einsteiger und Familien mit wandererfahrenen Kindern geeignet. Mein Tipp: In Vissoie gibt es einen urigen Campingplatz. Wer dort übernachtet kann am nächsten Tag ab St-Luc den Aufstieg zum Le Toûno wagen, mit 3017 m ü. M. zwar etwas niedriger als die Bella Tola, dafür ist die Gipfelbestiegung aber deutlich anspruchsvoller.