Schlitteln gehört in der Schweiz zu den beliebtesten Winteraktivitäten. Ob auf präparierten Rodelbahnen oder abseits in unberührtem Pulverschnee – das richtige Equipment macht den Unterschied. Für ein sicheres und komfortables Wintererlebnis sind Schlitten, Bob, Winterhandschuhe, Mützen, Funktionswäsche, Boots und Rückenprotektoren essenziell. Im Folgenden wird die Ausrüstung im Detail vorgestellt.
Schlitten und Bob: Stabilität versus Wendigkeit
Bei der Wahl zwischen einem klassischen Schlitten und einem modernen Bob stehen Stabilität und Steuerbarkeit im Vordergrund. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, abhängig davon, wo und wie du schlittelst.
- Holzschlitten: Ein traditioneller Schlitten aus Holz ist robust und langlebig. Mit einem Gewicht von rund vier bis sechs Kilogramm bietet er eine stabile Fahrt, insbesondere auf gut präparierten Pisten. Die breiten Kufen sorgen für guten Halt auf Schnee, allerdings sind Holzschlitten weniger wendig.
- Bob: Kunststoffbobs wiegen in der Regel zwei bis drei Kilogramm und sind deutlich wendiger als Holzschlitten. Durch ihr geringes Gewicht und die aerodynamische Bauweise lassen sie sich leicht steuern, was sie ideal für kürzere Strecken oder kurvige Bahnen macht. Bobs sind jedoch auf vereisten Pisten weniger stabil.
Empfehlung: Für längere, gleichmässige Abfahrten ist ein Holzschlitten die bessere Wahl. Auf engeren, kurvigen Bahnen oder für Kinder bietet ein Bob mehr Wendigkeit und Fahrspass.
Winterhandschuhe: Warm und beweglich durch den Winter
Kalte Hände können das Schlitteln schnell ungemütlich machen. Die Wahl der richtigen Handschuhe hängt von den Wetterbedingungen und der Aktivität ab.
- Softshell-Handschuhe: Diese Handschuhe sind winddicht und wasserabweisend, was sie ideal für Temperaturen zwischen null und minus fünf Grad Celsius macht. Sie bieten ausreichend Wärme bei gleichzeitig guter Beweglichkeit der Finger.
- Hardshell-Handschuhe: Für extremere Bedingungen unter minus zehn Grad Celsius sind Hardshell-Modelle die bessere Wahl. Sie sind wasserdicht und bieten maximalen Schutz vor Kälte und Nässe, allerdings auf Kosten der Flexibilität.
Empfehlung: Softshell-Handschuhe eignen sich für aktive Tage auf der Rodelbahn oder bei leichten Schneefällen. Für längere Aufenthalte im Schnee oder bei sehr kalten Temperaturen sollten Hardshell-Handschuhe in Betracht gezogen werden.
Wintermützen: Schutz für Kopf und Ohren
Eine gute Wintermütze schützt den Kopf, der besonders empfindlich gegenüber Kälte ist.
- Merinowolle: Diese natürliche Faser isoliert hervorragend und hält auch dann warm, wenn sie feucht wird. Merinomützen eignen sich gut für Temperaturen von null bis minus zehn Grad Celsius und bieten den Vorteil, dass sie geruchshemmend sind.
- Kunstfasermischungen: Mützen aus Kunstfasern trocknen schnell und sind strapazierfähig. Sie bieten sich besonders für sportliche Aktivitäten an und sind für Temperaturen zwischen minus fünf und minus 15 Grad Celsius ideal.
Empfehlung: Für einen Tag im Schnee mit wechselnden Bedingungen ist eine Mütze aus Merinowolle die beste Wahl. Bei intensiveren sportlichen Aktivitäten oder extrem kalten Temperaturen bietet eine Mütze aus Kunstfaser mehr Vorteile.
Funktionswäsche: Die Basis für ein angenehmes Tragegefühl
Funktionswäsche ist die erste Schicht, die direkt auf der Haut getragen wird. Sie muss sowohl warm halten als auch Feuchtigkeit schnell abtransportieren.
- Merinowolle: Wäsche aus Merinowolle ist ideal für kältere Bedingungen (bis zu minus 20 Grad Celsius) und bietet eine hervorragende Isolierung, ohne dass die Haut feucht wird.
- Kunstfaser: Diese ist besonders geeignet für sportlichere Aktivitäten, bei denen viel Schweiss entsteht. Sie leitet die Feuchtigkeit schneller ab, trocknet zügiger und ist ideal für Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Empfehlung: Merinowolle ist die beste Wahl für lange Tage draussen im Schnee, besonders wenn es auf anhaltende Wärme ankommt. Kunstfasern sind bei intensiveren Aktivitäten im Schnee, wie beispielsweise Skitouren, vorzuziehen.
Winterboots: Rutschfest und warm
Bei der Wahl der richtigen Winterboots spielen Isolierung und Wasserdichtigkeit eine grosse Rolle. Kalte Füsse oder rutschige Stiefel können schnell den Spass verderben.
- Lederboots: Gefütterte Stiefel aus Leder bieten eine ausgezeichnete Wärmeisolierung und halten Temperaturen bis minus 15 Grad Celsius stand. Sie sind langlebig und bieten guten Halt, solange der Schnee trocken ist.
- Kunststoffboots: Vollständig wasserdicht und perfekt für nasse, matschige Verhältnisse. Allerdings können sie bei langen Tragezeiten weniger atmungsaktiv sein, was die Füsse schneller schwitzen lässt.
Empfehlung: Lederstiefel sind ideal für trockene, kalte Wintertage. Bei nassem Schnee oder starkem Regen bieten Kunststoffboots den besten Schutz.
Rückenprotektor: Sicherheit geht vor
Gerade auf steileren Hängen oder bei höheren Geschwindigkeiten ist ein Rückenprotektor sinnvoll. Diese Schutzausrüstung wurde ursprünglich für den Ski- und Snowboardbereich entwickelt, kann aber auch beim Schlitteln wertvolle Dienste leisten.
- Hartschalenprotektoren: Diese bieten den besten Schutz bei schnellen Abfahrten oder Stürzen auf harten Untergründen, sind aber weniger flexibel.
- Weichprotektoren: Diese bestehen aus flexiblem Schaum und passen sich dem Körper an. Sie bieten ausreichend Schutz für moderatere Geschwindigkeiten und sind bequemer zu tragen.
Empfehlung: Bei sportlicheren Schlitteltouren oder Abfahrten mit höherem Tempo sollte ein Hartschalenprotektor in Betracht gezogen werden. Für Familienfahrten und gemütliche Schlittelabenteuer reicht ein Weichprotektor aus.
Zubehör und Pflege deiner Ausrüstung
Neben der Grundausstattung gibt es diverses Zubehör, das den Komfort beim Schlitteln erhöhen kann:
- Imprägniersprays: Diese verlängern die Lebensdauer von Handschuhen und Boots, indem sie sie wasserabweisend halten.
- Wäschenetze: Sie sind ideal, um Funktionswäsche in der Maschine zu waschen, ohne die empfindlichen Fasern zu beschädigen.
Um die Langlebigkeit deiner Ausrüstung zu gewährleisten, lohnt es sich, diese regelmässig zu pflegen und zu imprägnieren.
Für persönliche Beratung oder die Möglichkeit, Ausrüstung wie Funktionswäsche oder Boots vor dem Kauf anzuprobieren, empfiehlt sich der Besuch bei einem INTERSPORT Fachhändler. Zudem bietet INTERSPORT Rent vielerorts die Möglichkeit, Wintersportausrüstung wie Ski oder Schlitten zu mieten.