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Trainingpartner

Laufen ist eigentlich ein Einzelsport. Ein Sport für freiheitsliebende Individualisten. Ich liebe es trotzdem, immer wieder gemeinsam zu laufen. Es verpflichtet, nimmt den Fokus weg von mir selber und lenkt ihn hin zur Gruppe. Zudem knüpft es eine feine, unsichtbare Verbindung zwischen den Läufern. Die Verbindung des gemeinsam Erlebten, die mit nichts zu ersetzen ist.

Gemeinsame Leidenschaft

Wenn sich andere in der Bar treffen, treffen wir uns in Laufschuhen draussen. Ich mag die gemeinsamen Trainings mit Freundinnen und Freunden sehr. Sie schenken uns eine Zeit, in der wir unserer gemeinsamen Passion nachgehen und nichts anderes zählt, wie zusammen zu laufen. Jedes Laufdate ist darum für mich auch eine Verpflichtung. Einerseits aus Kollegialität. Andererseits weil ich genau weiss, wie gross mein schlechtes Gewissen wäre, wenn ich die Gruppe einfach alleine ziehen lassen würde. Einen entspannten Fernsehabend gäbe das ohnehin nicht mehr.

Tiefglücklich und konstant

Manchmal begleitet mich zudem auch meine vierbeinige Pacemakerin auf meinen Touren. Nora ist eine Australian-Sherpherd-Mischlingshündin, die meist tiefglücklich und konstant vor mir her trabt. Diese Ruhe übernehme ich gerne. Sie liebt aber auch blitzschnelle Tempowechsel. Darum ist eine gewisse Autonomie bei unseren «gemeinsamen» Läufen wichtig. Sind reine Frauenteams unterwegs, läuft das Training meist harmonischer ab, wie bei gemischten Gruppen. Mit Männern im Team ist es eher kompetitiv. Das finde ich aber nicht weiter schlimm. Ich bin so meine besten Trainings gelaufen. Schulter an Schulter, im Sog des anderen und ohne viele Worte.

Dieser Sog ist es denn auch, der mich beim gemeinsamen Laufen fasziniert. Da werden steile Anstiege plötzlich unbedeutend und Landschaften fliegen nur so vorbei. Man läuft für und miteinander. Und genau diese Erlebnisse sind für mich so wertvoll. Wenn man gemeinsam etwas geschafft und Grenzen verschoben hat. Das bleibt für immer.

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