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📅 Datum: 26.10.2021 | ⏳ Lesedauer: 7 min |
🔖 Kategorie: Kaufberater

Kaufberater Skijacken: Was muss ich beachten?

Du möchtest eine Skijacke kaufen, es tauchen aber viele Fragen auf? Über folgende Punkte solltest du dir beim Kauf einer Skihacke Gedanken machen. Welche Jackentypen gibt es? Wie muss die Skijacke sitzen? Welches Material ist das richtige? Wir beantworten dir in diesem Artikel die wichtigsten Fragen und erklärt, was es beim Skijacken-Kauf zu beachten gilt, um die perfekte Jacke für ungetrübtes Skivergnügen zu finden.

Wir konzentrieren uns im nachfolgenden Kaufberater auf Ski- bzw. Wintersportjacken. Diese Jacken werden bei sportlichen Aktivitäten getragen. Im Gegensatz dazu stehen klassische Winterjacken für den Alltag, welche nicht speziell auf Wintersportaktivitäten ausgerichtet sind.

Welche Arten von Skijacken gibt es?

Welche Skijacke die passende ist, hängt wesentlich vom Einsatzbereich ab. Für Pistenskifahrer/innen sind andere Jackentypen und -funktionen wichtig als für Freerider/innen, Tourengeher/innen oder Skifahrer/innen die gerne im Après-Ski verweilt. Bei Skijacken kann man im Wesentlichen zwischen Hardshell-Skijacken, Softshell-Skijacken und gefütterte Skijacken unterscheiden. Jeder Jackentyp bzw. jedes Material hat seine eigenen Vorteile:

 
 
Hardshelljacke

Hardshell-Skijacken

Hardshelljacken sind sehr vielseitige Ski- und Snowboardjacken. Eine Hardshelljacke besteht meist aus zwei- oder drei Membranlagen, welche zu einer Schicht zusammengeführt sind, der sogenannten Shell. Die Shell fühlt sich etwas steif an und kann bei Bewegung leicht knittern. Hier ist aber die Entwicklung schon weit vorangeschritten. Hardshelljacken haben kein Futter oder Isolierung und halten daher nicht wirklich warm. Die Aufgabe einer Hardshelljacke besteht darin, vor Wind und Nässe zu schützen. Sie sind atmungsaktiv und wasserdicht. Hardshelljacken sind so konzipiert, dass sie oft über einer isolierenden Schicht getragen werden. Bei Kälte kann dies beispielsweise eine Daunenjacke oder Primaloft-Jacke sein. Durch die hohe Atmungsaktivität, Bewegungsfreiheit und den Witterungsschutz eignen sich Hardshell-Skijacken insbesondere für anstrengende sportliche Aktivitäten. Neben dem Gebrauch auf Skitouren, finden Hardshell-Skijacken, in Kombination mit einer isolierenden Midlayer-Schicht, aber vermehrt auch Einsatz auf den Pisten.

 
 
Softshelljacke

Softshell-Skijacken

Bei Softshell-Skijacken liegt der Fokus auf Atmungsaktivität und Bewegungsfreiheit, ähnlich wie bei den Hardshells. Wie es der Name bereits vermuten lässt, sind Softshelljacken dehn- bzw. stretchbarer als Hardshelljacken und bieten dadurch einen hohen Tragkomfort. Es gibt verschiedene Modelle. Einige Softshelljacken sind nur geringfügig wasserabweisend, andere wind- und wasserdicht. Wind- und Wasserdichte geht aber immer auch mit Abzügen in der Atmungsaktivität einher. Deshalb sollte beim Kaufentscheid stets der Verwendungszweck im Auge behalten werden. Viele Softshelljacken sind jedoch nicht komplett wasserdicht und eignen sich daher als Skijacke vor allem für schönes Wetter oder für Skifahrer/innen, welche schnell Schwitzen, sportlich aktiv sind und selten Schneekontakt haben. Die Isolierungsleistung einer Softshelljacke kann zwischen der einer Hardshelljacke und einer gefütterten Skijacke angesiedelt werden. Oft isoliert eine Softshelljacke besser als die reine Hardshelljacke. Bei kalten Temperaturen kann es sich aber trotzdem anbieten auch unter der Softshell-Skijacke nochmals eine isolierende Schicht zu tragen.

 
 
Gefütterte Skijacke

Gefütterte Skijacken: Daunen-, Primaloft- und Thinsulate Skijacken

Gefütterten Skijacken (auch wattierte Skijacken oder Isolationsjacken) eignen sich vor allem für Pistenskifahrer/innen, welche zwischen den aktiven Abfahrten immer wieder anstehen und warten müssen. Die gefütterte Skijacke bietet im Vergleich die beste Isolationsleistung. Sie hält während den Wartezeiten warm, bieten aber gleichzeitig genügend Atmungsaktivität während den sportlich aktiveren Phasen. Grundsätzlich kann bei gefütterten Skijacken zwischen Daunen-, Primaloft- und Thinsulate-Skijacken unterschieden werden. Daunenjacken bestehen aus natürlichen Federn, Primaloft- und Thinsulate aus synthetischen Fasern. Den Jacken gemein ist ein Wind- und wasserabweisendes Obermaterial, das dem Witterungsschutz dient. Klassische Daunen-Skijacken sind mit natürlichen Federn gefüllt, die besonders gut isolieren. Daune ist allerdings eher aufwändig in der Pflege und nimmt Feuchtigkeit relativ leicht auf. Bei Primaloft- und Thinsulate Jacken bestehen die „Federn“ bzw. Kunstfaser aus einem speziellen Polyester, das besonders leicht und atmungsaktiv ist. Daune hat oft ein kleineres Packmass und isoliert unter trockenen Bedingungen oft noch etwas besser als Primaloft bzw. Thinsulate, wird sie jedoch feucht, verliert sie im Gegensatz zu den synthetischen Materialien mehr Isolationsleistung. Besonders in feuchten und schweiss-treibenden Bedingungen sind Primaloft- oder Thinsulate-Faser daher leicht im Vorteil.

Passform der Skijacke und wichtige Funktionen

Wie eng soll meine Skijacke sein? Diese Frage ist nur schwer allgemein zu beantworten, da sie auch von individuellen Präferenzen abhängt. Einige mögen die Skijacke etwas enganliegender, andere etwas loser. Einige Grundsätze möchten wir dir aber trotzdem gerne auf den Weg geben: Wer eine Skijacke kaufen möchte, sollte bei der Auswahl der Grösse berücksichtigen, dass man je nach Witterung unterschiedlich dicke Schichten darunter trägt. Die Skijacke darf nicht so eng sein, dass die Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Ist die Skijacke hingegen zu gross, fühlt sie sich an wie ein Sack und hält durch das grössere Leervolumen Wärme schlechter am Körper. Für den Wärmehaushalt sind insbesondere auch der enganliegende Abschluss an Jackensaum und -bündchen wichtig. Oft kann man diese mittels Gummikordeln bzw. Klettverschlüsse selbst anpassen.

Folgende Funktionen solltest du beim Kauf einer Skijacke berücksichtigen:

  • Eine Skijacke mit vielen Taschen bietet genügend Platz für Smartphone, Brillenetui oder Brieftasche. Praktisch ist ausserdem eine Skipass-Tasche am Ober- oder Unterarm.
  • Aussentaschen mit Reissverschluss verhindern das Eindringen von Schnee resp. das Herausfallen von Gegenständen.
  • Eine Skijacke mit Kapuze ist ideal, wenn es besonders stürmisch wird. Ideal ist, wenn Kapuze so verstellt werden kann, dass sie auch über den Helm angezogen werden kann. 
  • Viele Skijacken haben zudem eine Art Belüftungsreissverschluss in der Achselhöhle oder auf der Brust. Er ermöglicht es, Wärme abzugeben, ohne die Jacke auszuziehen.
  • Je nach Einsatzgebiet muss die Jacke wasserabweisend oder wasserdicht sein. Um auch bei Nassschnee trocken zu bleiben, empfehlen wir eine bei Skijacken mit Wassersäule von mindestens 10‘000 Millimeter. 

Wer eine Skijacke kaufen möchte, sollte bei der Auswahl der Grösse berücksichtigen, dass man je nach Witterung unterschiedlich dicke Schichten darunter trägt.

Wer oft im Tiefschnee unterwegs ist, sollte sich beim Skijacken-Kauf über folgende Funktionen Gedanken machen:

  • Ein integrierter Schneefang schützt vor eindringendem Schnee, Wind und Kälte. Idealerweise liegt er eng an der Hüfte an. Bei manchen Jacken kann der Schneefang entfernt werden, sollte er nicht gebraucht werden.
  • Verschweisste oder vertappte Nähte und wasserabweisende Reissverschlüsse halten Nässe noch etwas besser ab als herkömmliche Nähte und Reissverschlüsse.
  • Ein in die Jacke integriertes RECCO-System zur Lawinenortung ist für Tiefschneefahrer im freien Gelände eine wichtige Sicherheitsoption, ersetzt aber das LVS-Gerät nicht.

Was unter der Skijacke anziehen?

Die Frage, was du unter der Skijacke anziehen sollst, stellt sich immer wieder. Die Beantwortung dieser Frage hängt davon ab, welche Skijacken-Typ (Hardshell, Softshell, gefütterte Skijacke) du trägst und welche Aktivitäten du planst. Fest steht, mit der falschen Kleidung wird der Skitag schnell zum unangenehmen Wechselspiel zwischen Schwitzen und Frieren. Damit dies nicht passiert, empfehlen wir dir dich nach dem Schichtenprinzip (auch Zwiebelprinzip) anzuziehen. Es ermöglicht eine gute Wärmeverteilung. Wenn es im Laufe des Tages wärmer werden sollte, wird die ein oder andere Schicht einfach ausgezogen. Die Basis für das Schichtenprinzips ist eine langärmlige Baselayer. Funktionsunterwäsche oder Merino Unterwäsche eigent sich dafür besonders gut. Darüber kommt eine atmungsaktive Midlayer, etwa eine Fleecejacke. Den Abschluss bildet die Skijacke als Outer Layer, die vor Wind und Nässe schützt.

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Wie pflege ich meine Skijacke?

Skijacken zu pflegen ist wichtig, damit du lange Freude daran hast und sie ihre Funktion behalten. Die richtige Pflege hängt vor allem vom Material ab. Generell gilt:

  • Kleinere Verschmutzungen können mit einem feuchten Tuch abgewaschen werden.
  • Bei grösseren Verschmutzungen oder wenn die Jacke durchgeschwitzt ist, kann sie in die Waschmaschine.
  • Im Prinzip lassen sich alle Sporttextilien bei bis zu 40 Grad waschen. Höhere Temperaturen sind bei hitzeempfindlichen Materialien problematisch. Im Zweifelsfall findest du auf dem Jacken-Etikette einen Aufdruck mit genaueren Waschanweisungen.
  • Reissverschlüsse und Klettverschlüsse müssen beim Waschen immer geschlossen werden.
  • Zudem empfiehlt es sich, die Jacke vor dem Waschen auf links zu drehen.

Skijacke pflegen – Unterschiede beim Material

Es ist wichtig, Skijacken regelmässig zu waschen. Schweiss, Salz oder Fett aus der Haut setzen der Membran ebenso zu wie Sonnencreme. Daher müssen auch Hardshelljacken regelmässig gereinigt werden. Daunenjacken werden am besten mit einem Spezialwaschmittel gereinigt, damit die Daunen nicht verkleben. Anschliessend trocknet man die Jacke mit einigen Tennis- oder Trocknerbällen im Trockner bei mässiger Hitze. So werden die verklebten Federn aufgelockert und entfallten wieder die gewünschte Isolationsleistung. Ganz wichtig: Bitte keinen Weichspüler bei Funktionstextilien verwenden!

Skijacke imprägnieren – wann ist das nötig?

Eine Skijacke zu imprägnieren, ist bei Modellen mit Hardshell- und Softshellmembran wichtig. Nur eine regelmässige Imprägnierung garantiert, dass die Jacke das Wasser auch in Zukunft zuverlässig abweist. Dazu einfach ein Imprägniermittel beim Waschen in die Weichspülkammer geben oder nach dem Waschen ein Imprägnierspray benutzen.

Fazit zum Skijacken-Kauf

Neben einigen persönlichen Präferenzen wie Design, Look und z.T. Passform gibt es beim Skijacken-Kauf einige Faktoren, über welche du dir vor dem Kauf kurz Gedanken machen solltest. Entscheidend ist der Verwendungszweck der Skijacke. Dieser gibt vor, welche Materialien, Eigenschaften und Funktionen besonders wichtig sind. Atmungsaktivität, Bewegungsfreiheit, Isolationsleistung, Tragkomfort und Witterungsschutz sind dabei wichtige Eigenschaften. Eine grobe Zuordnung der Jackentypen zu spezifischen Eigenschaften kann wie unten in der Tabelle vorgenommen werden. Zusätzlich gibt es wichtige Funktionen wie Taschen, Kapuze oder Schneefang, über welche du dir Gedanken machen solltest.

[ ] = Keine besonderen Eigenschaften [x] = ausgeprägt, [xx] = stark ausgeprägt
  Atmungsaktivität Bewegungsfreiheit Isolationsleistung Tragekomfort Witterungsschutz
Hardshell ++ ++   + ++
Softshell + ++ + ++  
Isolationsjacke   + ++ + +

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Autor Olivia
Autor Olivia
Dieser Text wurde von Olivia veröffentlicht.

Olivia ist Category Managerin Textil im Bereich Outdoor/Wintersport und ist bereits mehrere Jahre Teil unseres INTERSPORT Teams. In ihrer Freizeit ist sie oft in den Bergen unterwegs. Im Sommer mit Trailrunning- oder Wanderschuhen im Winter mit Skis. Besonders oft trifft man sie im Berner Oberland oder in der Region Engelberg an.

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