Langlaufen zählt zu den beliebtesten Wintersportarten in der Schweiz. Es kombiniert Bewegung in der Natur mit Ausdauertraining und ist dabei gelenkschonend. Um dieses Erlebnis optimal zu geniessen, ist die richtige Ausrüstung entscheidend. Von atmungsaktiver Funktionsbekleidung bis hin zu leistungsfähigen Skis – dieser Ratgeber hilft dabei, die passende Langlaufausrüstung zu finden und erklärt die wichtigsten Produktmerkmale.
Langlaufbekleidung: Optimal gekleidet für jede Wetterlage
Beim Langlaufen spielt das Schichtenprinzip eine zentrale Rolle. Es sorgt dafür, dass der Körper warm bleibt, ohne zu überhitzen. Die Temperaturen können je nach Höhenlage und Jahreszeit zwischen minus zwölf und plus fünf Grad schwanken. Deine Langlaufbekleidung sollte darauf abgestimmt sein und gleichzeitig leicht, atmungsaktiv und isolierend wirken.
Funktionsjacken und -hosen: Schutz bei Wind und Wetter
Eine Langlaufjacke sollte wind- und wasserabweisend sein, um vor Schnee und kaltem Wind zu schützen. Softshelljacken eignen sich besonders gut, da sie eine hohe Bewegungsfreiheit bieten und gleichzeitig atmungsaktiv sind. Hosen sollten ebenfalls windabweisend und elastisch sein. Ein gängiges Gewicht für Langlaufjacken und -hosen liegt unter 400 Gramm pro Teil. Zudem sollten sie eine Wassersäule von mindestens 10 000 mm aufweisen, um auch bei nassem Schnee zuverlässig zu schützen.
Baselayer und Midlayer: Die richtigen Schichten für das perfekte Körperklima
Funktionsunterwäsche ist der erste Schritt zu einem angenehmen Tragegefühl. Merinowolle ist ein beliebtes Material, da es Feuchtigkeit hervorragend ableitet und dabei auch bei kühleren Temperaturen warmhält. Für intensive Einheiten ist jedoch Synthetik vorzuziehen, da es schneller trocknet. Ein Baselayer aus Merino oder Polyester mit einem Gewicht von 150 bis 200 Gramm pro Quadratmeter ist ideal. Midlayer wie Fleece bieten zusätzliche Wärme, ohne den Körper zu überhitzen.
Merinowolle oder Synthetik: Ein Vergleich
- Merinowolle: Besonders gut geeignet für wechselnde Wetterbedingungen und mehrtägige Touren, da sie Gerüche reduziert und eine natürliche Temperaturregulierung bietet. Sie hat jedoch eine längere Trockenzeit und ist weniger robust gegenüber Reibung.
- Synthetik: Trocknet schnell und ist leichter, was es zur besseren Wahl für intensives Training macht. Synthetische Stoffe sind ausserdem robuster und halten länger bei starkem Abrieb.
Empfehlung: Wer regelmässig bei kaltem Wetter unterwegs ist und Touren unternimmt, profitiert von Merinowolle. Für sportliche Einsätze oder Training ist Synthetik die bessere Wahl.
Langlaufausrüstung: Die perfekte Abstimmung für jedes Niveau
Langlaufski, -stöcke und -schuhe müssen auf die eigene Körpergrösse und das Gewicht abgestimmt werden, um effizientes Laufen zu ermöglichen. Auch der technische Anspruch spielt eine grosse Rolle bei der Wahl der richtigen Ausrüstung.
Langlaufski: Welche Länge und Bauweise ist die richtige?
Die Länge eines Langlaufskis sollte rund 20 bis 30 cm länger sein als die Körpergrösse. Dabei gibt es Unterschiede zwischen klassischen Ski und Skatingski. Klassische Modelle sind etwas länger und bieten guten Halt auf der Loipe. Fellski sind eine pflegeleichte Alternative zu Wachsski. Das integrierte Fell bietet auch bei schwierigen Schneeverhältnissen eine gute Haftung.
Stöcke: Leicht und stabil für effiziente Bewegung
Langlaufstöcke sollten etwa 85 Prozent der eigenen Körpergrösse betragen. Hochwertige Stöcke bestehen oft zu mindestens 50 Prozent aus Carbon, was sie besonders leicht und stabil macht. Ein Paar sollte unter 400 Gramm wiegen, um eine effiziente Kraftübertragung zu gewährleisten.
Schuhe: Komfort und Stabilität für jede Technik
Die passenden Schuhe sind essenziell für eine gute Technik. Langlaufschuhe sollten eng anliegen, ohne zu drücken. Je nach Technik unterscheiden sich die Schuhe in ihrer Flexibilität. Klassikschuhe bieten einen weicheren Flex, um die Ferse besser anheben zu können. Skatingschuhe sind steifer und bieten mehr Halt für den seitlichen Abdruck.
Wachsski oder Fellski: Vor- und Nachteile
- Wachsski: Bieten herausragende Gleiteigenschaften, müssen jedoch regelmässig gewachst werden, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten. Sie erfordern auch spezielle Pflege je nach Schneeart.
- Fellski: Sie sind eine wartungsarme Alternative, die keinen Wachs benötigen. Sie bieten bei jedem Schneetyp eine gute Haftung, allerdings sind sie bei eisigen Bedingungen etwas langsamer.
Empfehlung: Für ambitionierte Langläufer und Wettkämpfer sind Wachsski ideal. Wer jedoch weniger Zeit für Pflege aufwenden möchte, sollte auf Fellski setzen.
Sonnenbrillen: Schutz für die Augen auf der Loipe
Langläuferinnen und Langläufer sind oft starker Sonneneinstrahlung und Reflexionen durch den Schnee ausgesetzt. Eine gute Sonnenbrille ist daher unverzichtbar, um die Augen vor UV-Strahlung und Blendung zu schützen.
- Gläser mit UV 400-Schutz: Schützen die Augen vor schädlicher UV-Strahlung. Besonders polarisiertes oder verspiegeltes Glas hilft, Blendungen durch den Schnee zu minimieren.
- Wechselgläser: Für wechselnde Lichtverhältnisse sind Wechselgläser ideal, die an sonnigen sowie bewölkten Tagen eine klare Sicht ermöglichen.
- Polarisierte Gläser: Bieten hervorragenden Schutz bei starker Sonneneinstrahlung und minimieren Reflexionen.
Optionales Zubehör und Pflegetipps
- Trinksysteme: Laufwesten mit integrierten Trinkblasen sind praktisch für längere Touren. Sie sollten mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit fassen.
- Gamaschen: Schützen vor Schnee, besonders in unpräparierten Gebieten oder bei starkem Schneefall.
- Ski-Pflege: Wachsski sollten regelmässig gewachst werden, um die Gleiteigenschaften zu erhalten. Fellski erfordern weniger Pflege, sollten jedoch nach der Nutzung sauber und trocken gelagert werden.
Für eine persönliche Beratung oder Anprobe steht ein Besuch bei einem INTERSPORT Fachhändler vor Ort zur Verfügung. Dort kann auch die Langlaufausrüstung über INTERSPORT Rent gemietet werden, falls du die Skier für eine kurze Tour benötigst.